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Am 29. November ist wieder Black Friday, der große Shopping-Feiertag, und auch bis Weihnachten ist es nicht mehr lange hin. Zu beiden Anlässen sind Spielekonsolen und Virtual-Reality-Headsets beliebte Käufe. Hier geben unsere Gaming-Experten einen kleinen Marktüberblick, indem sie fünf aktuelle Fragen rund um Spielesysteme beantworten.
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E-Commerce-Kommissionen:Shop-Links auf SPIEGEL.de – Fragen und Antworten
1. Für wen lohnt sich die neue Playstation 5 Pro, die satte 800 Euro kostet?
Eines vorweg: Wer die Playstation 5 oder die etwas kompaktere Playstation 5 Slim hässlich fand, wird vermutlich auch mit der Playstation 5 Pro nicht glücklicher. Denn beim Design ist sich Sony treu geblieben, lediglich die Zahl schwarzer Streifen auf der weißen Außenschale hat sich von der Slim zur Pro verdreifacht. Ein weiterer Unterschied ist, dass es das Pro-Modell standardmäßig nur ohne Disc-Laufwerk gibt. Wer also eine physische Videospielsammlung hat und daher eines benötigt, muss es sich gegen Aufpreis dazu kaufen.
Mehr getan hat sich im Inneren. Da ist die Konsole im Kern eine Playstation 5 mit aufgemotzter Hardware. Ein Refresh der aktuellen Generation, ein stärkeres Abspielgerät, von dem vor allem, aber nicht nur Sonys grafisch beeindruckende Exklusivspiele profitieren. Auf den bisherigen Playstation-5-Modellen müssen sich Spieler und Spielerinnen oftmals zwischen Bildmodi entscheiden: Wer Wert auf ein besonders flüssiges Spielgeschehen legt, wählt den Performance-Modus. Dann läuft das Spiel üblicherweise mit 60 Bildern pro Sekunde, aber mit verringerter Auflösung und oftmals auch mit Einbußen bei Effekten und Details. Der Grafik-Modus dagegen setzt den Fokus auf Grafikpracht und auch 4K-Auflösung ist möglich, das in der Regel aber nur bei 30 Bildern pro Sekunde.
Die Playstation 5 Pro soll das Beste beider Welten zusammenbringen, also grafische Brillanz mit 60 oder sogar bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Damit wird deutlich, an wen sich diese Konsole richtet: an Spielerinnen und Spieler, die bei der Darstellung ihrer Playstation-Games keine Kompromisse eingehen wollen.
Meine Einschätzung lautet: Ist man Gelegenheitsspieler oder spielt vorwiegend Spiele ohne Bombastgrafik, ist die ursprüngliche oder die etwas neuere Slim-Version der Playstation 5 auch weiter absolut ausreichend. Zumal die Angebotspreise für die Slim-Versionen mit und ohne Laufwerk inzwischen immer wieder bei unter 500 beziehungsweise unter 400 Euro liegen. Zählt zum Beispiel fürs kompetitive Onlinegaming aber jeder zusätzliche Frame oder sind grafische Effekte wie Raytracing wichtig, ist definitiv die Playstation 5 Pro das passendere Modell. Allein schon, weil sich damit die für manche Gamer quälende Frage erübrigt, ob ein Spiel bei anderen Spielerinnen und Spielern wohl besser aussieht oder besser läuft.
Bedenken sollte man allerdings, dass die technischen Möglichkeiten der Playstation 5 Pro nur dann wirklich zur Geltung kommen, wenn auch das weitere Equipment dazu passt. Das gilt primär für den Fernseher beziehungsweise Monitor. Der sollte mindestens eine Darstellung in 120 Hertz ermöglichen sowie eine 4K-Auflösung und HDR bieten, ebenso einen HDMI-2.1-Anschluss. Und wenn man optisch wirklich das Maximum aus der Konsole herausholen will, ist ein OLED-Fernseher einem LCD-Fernseher überlegen.
Hier noch fünf Spiele, die besonders viel aus Playstation 5 Pro herausholen (wobei alle Spiele auch auf der Standard-Playstation-5 laufen):
»Resident Evil 4 (Remake)«: Nie sahen die Brauntöne eines Horrordorfs im fiktiven Spanien so schön aus wie in dieser Klassiker-Neuinterpretation.
»God of War Ragnarök«: Bisher musste man sich bei dieser Reise in die nordische Mythologie zwischen Bildqualität und Performance entscheiden. Mit der Playstation 5 Pro bekommt man nun endlich auch bei 60 Bildern pro Sekunde Topgrafik.
»Marvel’s Spider-Man 2«: Sich als Peter Parker und Miles Morales durch das New York des Marvel-Universums zu schwingen, ist jetzt ebenfalls ohne den nervigen Kompromiss zwischen einem flüssigen Gameplay und einer detailreichen Optik möglich.
»Final Fantasy 7 Rebirth«: Während die Grafik des Action-Rollenspiels von Square Enix bisher ein wenig verschwommen war, wirkt auf der Playstation 5 Pro jetzt alles gestochen scharf.
»Horizon Forbidden West«: Eines der derzeit bestaussehenden Spiele überhaupt ist natürlich auch auf dem neuen Playstation-Modell ein Hingucker. Der Detailreichtum der postapokalyptischen Spielwelt lässt staunen.
(Matthias Kreienbrink)
2. Lohnt es sich jetzt noch, eine Switch zu kaufen, wenn 2025 ein Nachfolgemodell kommen soll?
Bereits seit Anfang 2017 ist Nintendos Switch auf dem Markt, eine Konsole, die sich sowohl an den Fernseher anschließen, als auch unterwegs als Handheld nutzen lässt. Beinahe 150 Millionen verkaufte Geräte später ist diese Idee noch immer cool. Was Grafik und Rechenleistung angeht, wirkt die Switch inzwischen aber altbacken, selbst im Fall ihrer aktuellsten und besten Variante mit OLED-Display. So können Switch-Spieler zum Beispiel von zeitgemäßen Framerates wie 60 Bildern pro Sekunde oft nur träumen und stellenweise ruckelt es sogar in Titeln, die von Nintendo selbst entwickelt wurden.
Gutes Gameplay ist für Nintendo zwar traditionell wichtiger als modernste Technik. Doch auch das japanische Unternehmen selbst weiß, dass es langsam Zeit für Neues ist. Für Anfang 2025 stellt es die Vorstellung eines Switch-Nachfolgegeräts in Aussicht. Details sind dazu noch keine bekannt, mit einer Ausnahme: Bisherige Switch-Titel sollen sich auch auf der neuen Konsole spielen lassen, wie auch immer dies praktisch realisiert wird. Nach den üblichen Marktlogiken dürfte die neue Nintendo-Konsole irgendwann im Laufe des kommenden Jahres erscheinen.
Liebäugelt man derzeit mit dem Erwerb einer Switch, sollte man sich daher bewusst machen, was man hier kaufen würde: ein bewährtes Gerät einerseits, anderseits aber eine Art Auslaufmodell, Technik von gestern. Ein Gerät, dessen Spiele man zwar mit zum Nachfolger nehmen könnte, während aber viele Vorzeigetitel der nächsten Generation umgekehrt wohl eher nicht auf der Switch laufen werden. Mein Rat lautet: Wenn Sie noch ein paar Monate warten können, warten Sie. Das neue Nintendo-Gerät dürfte deutlich zukunftsträchtiger daherkommen, bei einem zwar noch unbekannten, vermutlich aber nicht allzu riesigen Aufpreis gegenüber dem jetzigen Switch-Standardpreis von rund 350 Euro.
Wenn Sie allerdings an den Feiertagen »Mario Kart« spielen wollen, kommen Sie aktuell an einer Switch nicht vorbei, Nintendos Familienspiel-Highlights gibt es auf keiner anderen Plattform. Halten Sie aber ruhig die Augen nach Schnäppchen oder Bundles offen, mehr als 300 Euro muss man selbst für eine OLED-Switch nicht mehr ausgeben. Vielleicht gibt es in Ihrem Freundes- oder Verwandtenkreis auch jemanden, der nach sechs, sieben Jahren längst die Lust an seinem Gerät verloren hat und es loswerden will?
Noch ein Anti-Frust-Tipp: Die sogenannte Switch Lite ist viel günstiger als die anderen Switch-Modelle. Sie lässt sich aber NICHT an Fernseher anschließen und die Controller-Einheiten links und rechts sind fest verbaut.
Hier sind meine fünf Spieletipps für Switch-Neueinsteiger:
»Mario Kart 8 Deluxe«: Gerade für Familien, deren Mitglieder sich im Multiplayermodus duellieren wollen, gibt es nach wie vor kaum ein spaßigeres Rennspiel.
»Animal Crossing: New Horizons«: Mir persönlich ist das Spiel zwar zu niedlich, aber als »cozy game« und Alltagsflucht überzeugt es Millionen Andere, seit mehreren Jahren.
»Super Mario Odyssey«: Obwohl bereits 2017 erschienen, ist das Spiel noch immer eines der allerbesten 3D-Jump’n’Runs.
»The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom«: Ein riesiges Rollenspiel mit großen Freiheiten, das für Entdecker und Bastler mit viel Zeit genau das Richtige ist.
»EA Sports FC 25«: Mehr Spaß macht der jüngste Teil der früheren »Fifa«-Reihe zwar auf der Playstation 5, der Xbox Series S/X oder dem PC. Diese Version aber ist, trotz vor allem grafischer Schwächen, das aktuell beste Fußballspiel to go.
(Markus Böhm)
3. Brauche ich für den Einstieg ins Xbox-Universum in Zeiten des Cloudstreamings überhaupt eine Konsole?
Gerade erst hat Microsoft eine Werbekampagne gestartet, mit dem Spruch »This is an Xbox«. Gezeigt werden darin neben der Xbox Series X und S – also klassischen Spielekonsolen – ein Smartphone, ein Laptop, ein Smart-TV, ein Fire-TV-Stick, ein PC-Handheld von Asus und Metas VR-Brille Quest 3. Vermittelt werden soll damit, dass das Xbox-Ökosystem längst weit über die eigenen Konsolen hinausgeht. Dank Game Pass, dem Abo-Dienst von Microsoft, so lautet die Werbebotschaft, lassen sich typische Xbox-Games heutzutage fast überall spielen. Inzwischen also wirft sogar Microsoft selbst eine provokante Frage auf: Wer braucht überhaupt noch eine Konsole?
Das Unternehmen fokussiert seine Spielestrategie schon seit Jahren in Richtung Game Pass, der mit Inhalten wie »Starfield«, »Senua's Saga: Hellblade II« oder »Call of Duty: Black Ops 6« zunehmend hochkarätiger, aber auch teurer wird. So kostet der Game Pass Ultimate, der Flatratepakete für den PC und die Xbox Series S/X sowie Cloudstreaming enthält, mittlerweile 18 Euro pro Monat. Auch wer nur einen Katalog von PC- oder Konsolenspielen sucht, landet bei zwölf beziehungsweise 13 Euro. Wie man auf diese Preise blickt, hängt natürlich auch davon ab, wie viel man zuvor bereits für eine Konsole ausgegeben hat oder nicht.
Der günstigste Einstieg ist die Xbox Series S, die oft für um die 250 Euro zu haben ist. Jedes Spiel, das im Xbox-Ökosystem erscheint, kann auf dieser Konsole gespielt werden – wenn auch oft mit deutlichen Abstrichen in der Darstellung. Die Series S lohnt sich so im Wesentlichen für sogenannte Casual Gamer, Spielerinnen und Spieler, die nur ein paar Stunden in der Woche spielen und keine großen Ansprüche an Grafik haben.
Die Xbox Series X, deren Preis in Richtung 450 Euro geht, ist weitaus leistungsstärker und im Grunde Microsofts Pendant zu den Standardvarianten der Playstation 5. Sie hat trotz mehr Power jedoch das gleiche Problem wie die Series S: Die Zahl hochkarätiger Exklusivtitel ist überschaubar. Wer etwa bereits einen Gaming-PC besitzt, kann im Prinzip alle großen Titel auch damit spielen. Auch die anderen »This is an Xbox«-Geräte bieten über Cloudstreaming Zugriff auf zumindest einen beachtlichen Teil des gesamten Games-Pass-Portfolios.
Beim Streaming wird das jeweilige Spiel nicht auf der lokalen Hardware abgespielt, sondern in der Cloud, das Bild wird dann auf das Gerät des Gamers übertragen. Der Vorteil dieses Set-ups: Im Grunde ist es zweitrangig, wie leistungsstark das Empfangsgerät ist. Der Nachteil: Dadurch, dass das Spiel nicht lokal läuft, macht man sich komplett von der fürs Streaming genutzten Internetverbindung und Microsofts Servern abhängig, es gibt quasi kein Offlinegaming mehr. Auch die Eingabeverzögerung ist beim Cloudgaming höher als beim klassischen Videospielen, was je nach Spiel und Verbindung mal egal, mal vielleicht aber auch unpraktisch oder ärgerlich ist.
Und wenn Microsoft fürs Streaming 20 Mbit/s im Download empfiehlt, heißt das auch: So viel braucht allein sein Cloudangebot. Wer im Haushalt noch weitere Internetgeräte betreibt, braucht also tendenziell einen 50 Mbit/s-Vertrag. Mit einem Konsolenkauf schafft man sich so gesehen ein Stück mehr Verlässlichkeit, wirklich komplikationsfrei spielen zu können. Beim Bild, das direkt von der Konsole kommt, sind zudem höhere Auflösungen möglich, beim Cloudstreaming ist aktuell maximal 1080p drin, Full-HD also, aber kein 4K.
Dafür sind die Game-Pass-Nutzungsvarianten jenseits der Konsole flexibler, eben weil sie nicht an ein Gerät gebunden sind. Zudem entspricht allein die Anschaffung einer Xbox Series X mehr als zwei Jahren Game Pass Ultimate. Vor allem für Menschen, die noch nicht wissen, wie viel Zeit und Geld sie ins Xbox-Universum stecken wollen und die nicht vorhaben, im E-Sport mitzumischen, wo jede Eingabeverzögerung nervt, ist das Cloudangebot der derzeit simpelste Einstieg.
Gönnen sollte man sich aber auf jeden Fall einen Xbox-Wireless-Controller für 50 bis 60 Euro. Die meisten Xbox-Spiele sind darauf ausgelegt, dass man sie damit steuert.
Hier sind noch fünf Empfehlungen für Xbox-Neueinsteiger, die das Cloudgaming testen wollen:
»Microsoft Flight Simulator 2024«: Der neue Flugsimulator ist auch für klassische Gamer spannend, wegen seines Realismus und wegen seiner Grafikpracht, aber auch dank eines neuen Karrieremodus.
»A Plague Tale: Requiem«: Ein faszinierender Trip ins Mittelalter mit seinen pestbringenden Ratten – und einer schönen Geschichte über Geschwisterliebe.
»Halo Infinite«: Die klassische Shooter-Marke der Xbox hat noch immer große Strahlkraft. »Infinite« lohnt sich besonders, wenn man Lust auf Onlinespielen hat und mal ausprobieren will, wie schlimm oder erträglich die Eingabeverzögerung beim Cloudgaming ist.
»Hell Let Loose«: Ein Shooter, der besonders auf Realismus setzt – auch bezüglich der Schrecken des Krieges.
»Lies of Pi«: Ein sogenanntes Soulslike mit viel eigener Identität, das die Geschichte um Pinocchio ganz neu erzählt.
(Matthias Kreienbrink)
4. Meta hat neben seiner VR-Brille Quest 3 auch ein günstigeres Modell namens Quest 3S im Programm. Taugt die 3S was?
Die Quest 3 und die 3S sind recht ähnliche kabellose VR-Brillen, die sich ganz ohne Konsole oder PC benutzen lassen (wenngleich man sie zum Spielen von PC-VR-Games mit einem PC verbinden kann). Was das Angebot an Games und Software angeht, tun sie sich nichts: Mobile-VR-Hits wie »Asgard’s Wrath 2«, »The Walking Dead: Saints & Sinners« und »Batman: Arkham Shadow« laufen auf beiden Geräten gut. Das »Batman«-Spiel bekommt man momentan beim Kauf beider Modelle als Gratiszugabe.
Ein entscheidender Vorteil der Quest 3 sind neben einer höheren Displayauflösung ihre Linsen. Die sogenannten Pancake-Linsen bieten hohe Schärfe bis zu den Rändern und gut lesbare Bildschirmtexte, während die Fresnel-Linsen der Quest 3S einen eher schmalen Sweetspot haben. Auch sogenannte God Rays, visuelle Artefakte, können die Immersion beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass das Field of View, das Sichtfeld des Headset-Trägers, bei der Quest 3S ein wenig, aber doch merklich kleiner ist. Zudem lässt sich der Abstand zwischen den Linsen bei ihr nicht stufenlos, sondern lediglich in drei Stufen regulieren.
Rechtfertigen solche Unterschiede die Preisdifferenz? Das ist Ansichtssache, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich sehe es nach dem Testen beider Geräte so: Wer einmal eine Quest 3 aufhatte, will freiwillig eher nicht mehr zurück zu den Fresnel-Linsen der 3S. Man ist quasi verwöhnt vom Besseren. Für Neulinge allerdings, die von älteren Quest-Modellen kommen oder noch nie eine VR-Brille aufhatten, ist auch die 3S kein schlechter Kauf. Auch, weil es bei ihrem Preis von standardmäßig 330 Euro (128-GB-Version) oder 440 Euro (256-GB-Version) weniger weh tut, wenn sich herausstellen sollte, dass man seine neue VR-Brille doch seltener aufzieht als gedacht.
Weiß man jedoch, dass man seine Quest 3 regelmäßig benutzen wird – und erst recht, wenn es um virtuelles Arbeiten oder Apps mit viel Bildschirmtext geht –, würde ich zum Premium-Modell raten, obwohl sein Preis bei 480 Euro für 128 GB Speicher beginnt. Angesichts steigender Spieledownload-Größen ist für Heavy User wohl sogar die 512-GB-Variante für 550 Euro die beste Wahl.
Generell würde ich bei allen Headset-Varianten weitere 60 bis 80 Euro in ein alternatives, bequemeres Kopfband wie Metas Elite-Riemen oder den BoboVR M3 Pro Head Strap investieren. Sowohl die Quest 3, als auch die 3S lässt sich damit deutlich besser tragen. Trägern von Alltagsbrillen würde ich langfristig auch den Kauf von Linsen mit Sehstärke empfehlen. Zu älteren Quest-Brillen wie der Quest 2 würde ich nicht mehr raten. Manche neuen Spiele laufen darauf gar nicht mehr und das Farb-Passthrough der Quest 3 und 3S macht den VR-Alltag leichter und spaßiger.
Hier sind meine fünf Spieletipps für Quest-3- oder Quest 3S-Einsteiger:
»Eleven Table Tennis«: Nie habe ich so viel Tischtennis gespielt wie mit dieser Simulation.
»Assassin's Creed Nexus VR«: Klettern, Schleichen und Morden im historischen Venedig, Athen oder Boston – das funktioniert erstaunlich gut.
»Walkabout Mini Golf«: Mit Freunden quatschen und dabei auf teils beeindruckend schönen, teil extrem fantasievollen Kursen einlochen? Nach einem harten Arbeitstag ist das genau das Richtige.
»Les Mills Bodycombat«: Manche Fitness-Apps nerven mit Abomodellen. Hier kriegt man zum Festpreis viele spaßige Trainingssessions.
»Meta Horizon Worlds«: Zumindest einmal sollte man Metas begehbare VR-Welt mit seinem Avatar besucht haben. Dort gibt es zum Beispiel einen Comedyclub und durchaus witzige Multiplayerspiele wie »Super Rumble«.
(Markus Böhm)
5. Welcher Handheld bietet aktuell das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn ich mobil PC-Games spielen möchte?
Das Angebot an Gaming-Handhelds ist in den vergangenen Jahren größer geworden. Viele Gamer wollen nicht mehr an einen Monitor oder Fernseher gebunden sein, sondern sich beim Spielen frei bewegen. Da aber Spiele, die originär für Smartphones und Tablets entwickelt wurden, selten ein vollwertiges Blockbuster-Gaming-Erlebnis bieten und auch Nintendos Switch nicht jeden Spielertyp anspricht, hat sich ein neuer Markt für Handhelds aufgetan, auf denen aktuelle PC-Games gespielt werden können.
Aufsehen erregen in diesem Segment etwa Marken wie Asus mit dem ROG Ally X oder Lenovo mit dem Legion Go. Beide Geräte haben inzwischen bessere Spezifikationen als Valves Steam Deck, das einer der Trendsetter war. Dennoch würde ich eher empfehlen, zum Steam Deck zu greifen, zu seiner OLED-Variante für rund 570 Euro, um genau zu sein. (Die günstigeren LCD-Geräte haben nicht nur einen schlechteren Bildschirm, sondern auch einen kleineren Akku.)
Das hat zwei Gründe. Der gewichtigste ist das Betriebssystem. Sowohl der Asus- als auch der Lenovo-Konkurrent läuft mit Windows 11, und das mehr schlecht als recht. Denn das Betriebssystem ist weder speziell auf Mobile, noch auf Gaming ausgelegt. Vielmehr hat man es auf den kleinen Displays mit einem sehr kleinteiligen und unübersichtlichen Interface zu tun, über das man dann Steam oder Xbox Game Pass herunterladen und bedienen darf.
Das Betriebssystem des Steam Deck hingegen ist fürs Handheld-Gaming optimiert. Freilich, SteamOS ist spezifisch auf Steam zugeschnitten. Darum lohnt sich das Steck Deck vor allem für Menschen, die ihre Spiele ohnehin beim Marktführer im PC-Spieleverkauf erwerben oder planen, das zu tun. Sie bekommen mit dem Deck dafür einen Handheld, der deutlich einfacher als die Rivalen zu bedienen ist – und deutlich weniger Macken aufweist als die meisten Windows-Systeme.
Der zweite Grund, der für das Steam Deck spricht, ist die zunehmende Kompatibilität. Theoretisch können zwar alle Spiele auf dem Handheld gespielt werden, die über Steam zu beziehen sind. Allerdings sind nicht alle Titel für das Steam Deck optimiert. Manche Games laufen gar nicht oder nur unter grafischen Einbußen. Allein: Der Katalog an optimierten Spielen wird immer größer. Und die Spiele, die als optimiert gekennzeichnet sind, laufen einwandfrei, darauf kann man sich recht gut verlassen. Bei den anderen PC-Handhelds dagegen sucht man vergebens nach einem so großen Portfolio gesichert gut funktionierender Spiele. Für sie spricht eher die reine Technikpower als das Gesamterlebnis.
Hier sind meine fünf Spieletipps für Steam-Deck-Neueinsteiger:
»Elden Ring«: Die gigantische Open World dieses Fantasy-Actionrollenspiels jenseits des Fernsehers oder Desktop-Computers zu erleben, hat seinen ganz besonderen Reiz.
»Stray«: Ein Spiel, in dem eine Katze in einer postapokalyptischen Welt nach ihresgleichen sucht? Was auf dem Papier mäßig spannend klingt, ist gerade mobil ein tolles Erlebnis.
»Dorfromantik«: Dieses Aufbauspiel ist perfekt für unterwegs. Es gilt, gemächlich und mit Bedacht Karten zu legen, um nach und nach eine florierende Landschaft aufzubauen.
»Ratchet & Clank: Rift Apart«: Auch einige Spiele aus dem Playstation-Universum laufen auf dem Steam Deck. Dieses Jump’n’Run überzeugt dabei technisch, aber auch vom Gameplay her.
»Forza Horizon 5«: Dieses grafisch beeindruckende Rennspiel dagegen stammt aus dem Xbox-Universum. Es funktioniert auch mobil wunderbar und kann mit seinen Herausforderungen viele Tage lang gut unterhalten.
(Matthias Kreienbrink)